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Handball meets Wasserball

Gegenseitiger Respekt, nach interessantem Vergleich zwischen SC Neustadt und TV Kirrweiler

Friedhelm Mutschler, Inhaber des gleichnamigen Küchenhauses in Neustadt, sponsort seit vielen Jahren das Wasserball-Bundesliga-Team des SC Neustadt und die Handball-Mannschaft des TV Kirrweiler. Schon lange hatte er die Idee, dass unter dem Motto "handball meets wasserball" die beiden Teams einmal gegeneinander spielen könnten, natürlich auf ihrem jeweiligen Terrain bzw. Element.

Am Wochenende 17./18.08. war es endlich soweit: “handball meets wasserball” wurde in die Tat umgesetzt und die Handballer spielten in ihrer Reblandhalle in Kirrweiler gegen die Wasserballer und das Team des TV Kirrweiler gegen die Wasserballer im Stadionbad. Schnell stellte sich heraus, dass die Pfalzliga-Spieler vom TV Kirrweiler in ihrem Metier deutliche Vorteile hatten und die Wasserballer auf dem ungewohnten glatten Parkett kaum Land sahen. Die Handballer gaben keineswegs Vollgas, doch hatten die Wasserballer keine Chance. Vor allem die enge Deckung ließ kaum zu, überhaupt einen Mitspieler anzuspielen. Erst als die TV-Cracke gastfreundschaftlich ein paar Gänge zurückschalteten und es mit der Abwehr nicht mehr so genau nahmen, kamen die Gäste auch ab und an zum Zug und konnten aufs Tor werfen. So blieb es letztlich bei einem erträglichen 14:8-Sieg der Handballer, angesichts der Überlegenheit des TVK-Teams ein achtbares Ergebnis.

Das Rückspiel fand am Sonntag statt und lief genau umgekehrt: die Handballer hatten alle Hände voll zu tun, sich über Wasser zu halten. Und dann auch noch den im übrigen deutlich größeren und somit unhandlicheren Wasserball fangen und zielgenau werfen. Allerdings: wenn die Handballer mal zum Schuss kamen, saßen die Bälle oft genau im Winkel. An Zielgenauigkeit und Wurfkraft lag es also nicht, dass die Handballer hoffnungslos ins Hintertreffen gerieten: das bodenlose feuchte Element machte ihnen mehr zu schaffen als die Gegner, die locker ihre Routine ausspielten und immer wieder ihre Trickkiste öffneten. Erstaunt waren die Handballer immer wieder, wie hoch die Wasserballer mit dem Körper aus dem Wasser kommen und aus welcher Distanz sie ihre Tore machen können. Eine ganz spezielle Erfahrung für die ansonsten ja recht robusten und harte Körperkontakte im Kampf um die Ball durchaus gewohnte Handballer war, wenn der ballführende Mann plötzlich wie von Geisterhand unter Wasser gezogen wurde und dann der Ball weg war.

Friedhelm Mutschler, als Auswechsel-Torhüter im TVK-Team, konnte ein Liedchen davon singen, wenn ansatzlos die Granaten angeflogen kommen. SCN-Kapitän Stefan Ehrenklau signalisierte seinem Team, sich ein wenig zurückzuhalten und animierte im letzten Spielabschnitt die Handballer, mit allen Mann ins Becken zu gehen. Doch auch dies half den Handballern wenig, die SCN-Könner trafen weiter nach Belieben. Sogar zwei TVK-Torleute waren kein echtes Hindernis: die SCN-Präzisionsschützen zielten genau in die Schnittstelle zwischen den beiden Keepern.

Niemand machte sich die Mühe die Tore zu zählen. Sportlich-fair einigte man sich am Ende auf dein 16:10 für den SCN, womit der Vergleich letztlich unentschieden 24:24 ausging.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass die beiden Spiele eine tolle Sachen waren und alle viel voneinander gelernt haben und sich am Ende einig waren im Respekt vor der Sportart des anderen Teams. Die Spieler beider Vereine haben Lust auf mehr bekommen und regten an, so etwas zu wiederholen.

Friedhelm Mutschler, der bei der kameradschaftlichen Nachbesprechung im Garten des SCN-Clubhaiems noch einmal offiziell die Spendenschecks über je 500 Euro für die beiden Vereine überreichte, zog ein rundum positives Resümee. Er sei froh, dass alles so toll klappte, sich niemand verletzte und die Spieler sofort einen guten Draht miteinander fanden und sich wechselweise ein wenig schonten. Es war eine Riesen-Gaudi, die bei den Sportlern super ankam und für prima Klima bei allen Beteiligten sorgte. Es entstanden schöne Kontakte, die weiter gepflegt werden sollen. Er würde sich freuen, wenn es zu einer Neuauflage des Vergleichs käme.

Schön wäre es, wenn man mit diesen Freundschaftsspielen in lockerer Atmosphäre Jugendliche für den jeweiligen Sport begeistern könnte.

Bilder von beiden Tagen finden sie in unserer Bildergalerie.