Trainingslager 2012 in Gießen … aus der Trainersicht

Trainingslager 2012 in Gießen … aus der Trainersicht …

Der etwas andere Trainingslagerbericht: Nachdem in den letzten Jahren die Schwimmerinnen und Schwimmer aus den Trainingslagern berichtet haben, hat 2012 Manuela Wagner, Trainerin der LK2, die Funktion des Berichterstatters übernommen und schildert das Geschehen aus Trainersicht (Anmerkung der Redaktion). 

Montag 09.04.12:

Um 7 Uhr klingelt der Wecker, um 8 Uhr heißt es Abfahrt … der Weg ins Ungewisse … Wo ist die Jugendherberge, Wo ist das Schwimmbad, Wo ist die Turnhalle, Wo ist das Mathematikum, Wo ist die Innenstadt, Wo überhaupt ist Gießen?????

Gegen 11 Uhr haben wir dann alles gefunden, nun heißt es warten auf die Kids, nach und nach kommen sie eingetrudelt, laden ihre Sachen aus dem Auto, bei manchen könnt man glatt meinen sie ziehen aus  und beziehen die Zimmer.
Halb zwei, offizielle Ansprache und Begrüßung für das Trainingslager 2012, Erklären der Grundregeln und Bekanntgabe der Trainingszeiten.
Nach Reaktionen mit: Was, sooooo früh??? Ohne Essen kann ich nicht trainieren!!! Oder einfach nur wortloser Schockstarre, bekamen alle noch das Motto-T-Shirt überreicht. Eins war klar, hier leben wir nach dem Prinzip

Sleep – Swim – Eat – Repeat

Um 14 Uhr durften sich dann alle das erste Mal ins mehr oder weniger kühle Nass stürzen, los geht’s mit Kacheln zählen. Und man siehe da, eine Abwechslung im Vergleich zum Heimatbad, eine Kachel mit ner 25m Markierung, wow!

Zum Abendessen gab es Spaghetti Napoli, es war ok, aber es hätte etwas mehr sein dürfen, ein Teller Nudeln ist für einen trainierten Sportler nicht sehr viel. Aber mit Salat und Milchreis dazu war doch jeder so einigermaßen satt. Im Nachhinein stellte es sich ja auch als Irrtum heraus.

Zum Abschluss noch eine Athletikeinheit mit ausgiebigem Beweglichkeitstraining und anschließendem Seilspringen um überhaupt an Nachtruhe denken zu können heute Abend. Und man staune da, gegen 22:30 Uhr kehrte dann auch wirklich Ruhe ein. Für den ersten Abend gar nicht so schlecht, dass man natürlich nicht schläft wie im eigenen Bett versteht sich von selbst.

Dienstag, 10.04.12:

06:00 Uhr, der Wecker klingelt, oh Mann und das im Urlaub bzw. in der Ferien. Nach dem gegen halb sieben die hungrigen Mäuler mit Cornyriegeln gestopft und mit Wasser versorgt waren ging es auf zur ersten Früheinheit. Nach der Überwindung um diese Uhrzeit ins Wasser zu springen, war alles nicht mehr ganz so tragisch … wenn da nicht der böse böse Hunger wäre. Das anschließende ausgiebige Frühstücksbuffet wurde regelrechte geplündert, 1 Brötchen, 2 Brötchen, 3 Brötchen …, ne Schüssel Müsli, noch ein Ei, doch noch zwei Scheiben Toastbrot und vielleicht noch nen Apfel, ach der geht doch immer. Nach knapp zweistündiger Verschnaufpause ging es wieder zum Bad, und zu guter letzt noch in die Turnhalle. So langsam wurde einem wieder bewusst warum die Jugendherbergen JugendherBERGEn heißen. Dreimal den Berg hoch und runter, konnte man doch schon fast als extra Trainingseinheit zählen.

Nun ja, und was passiert wenn Schwimmer sich an Land fortbewegen??? Klar es gibt die ersten Verletzten, so ne Gymnastikbank aus Massivholz ist schon ganz schön schwer wenn sie auf so ne einsame Fingerkuppe fällt. Für alle die es sich nicht vorstellen können, fragt einfach bei Maximilian nach, er kann es euch berichten.

Zum letzten Mal den Berg hochgestiegen gab es auch gleich Abendessen, nun ja es war gewöhnungsbedürftig, Kartoffeln in Kraut mit Schweinefleisch, es ähnelte sehr nem riesen Suppeneintopf, aber man konnte es essen. Zur freudigen Überraschung durften unsere hungrigen Schwimmer noch die Reste des Pizzaessens der anderen Schwimmer aus Charlottenburg vernichten. Naja 9 Pizzen, sind besser als nichts. Und gegen halb elf gingen dann auch die letzten Lichter aus.

Mittwoch, 11.04.12:

Tag 3, getreu unserem Motto, suchten wir nach kurzer Fütterung am Auto, früh um sieben wieder den Weg ins Wasser. Erste Ermüdungserscheinungen wie Schwindel und Übelkeit ließen nicht alle an der Einheit teilnehmen, der Rest kämpfte sich jedoch wacker durch. Schnelles Umziehen und schnelles den Berg hoch gehen *haha* ging auch nur mit dem Ziel des Frühstücksbuffets.

Nachdem 28 hungrige Mäuler gestopft waren und alle eine Erholungspause hatten, wenden wir uns wieder dem Thema Schwimmen zu. Auf Grund des noch anstehenden Besuchs im Mathematikum gab es jedoch eine verkürzte Einheit zur Freude aller Teilnehmer.

Zur Abwechslung ging es gegen 15 Uhr mal ohne Trainingssachen den Berg runter, direkt zur Bushaltestelle. Ach ja, es macht doch immer wieder Freude so nem Busfahrer ins Gesicht zu sehen, wenn er an ne Haltestelle kommt, wo ca. 30 Personen stehen, ich glaube am liebsten würden sie diese auslassen. Nach kurzer Busfahrt und einem kleinen Vorgeschmack auf die Innenstadt waren wir auch schon am Ziel. Direkt im Anschluss an die kurze Einführung unseres „Mathestudenten“ durften sich alle frei bewegen und manch simple Dinge machen doch Groß wie Klein immer wieder Spaß, sei es Puzzles zu bauen, in ner Spiegelwand zu stehen oder bei 999.999 durchsichtigen Kugeln, die eine schwarze zu entdecken und für unsre ganz Großen dabei dann sogar in der Seifenblasenmaschine zu stehen und um sich rum eine Riesengroße Seifenblase zu erschaffen  .

Angekommen an der Jugendherberge, freuten sich alle auf das Abendessen, Chicken Wings mit Wedges, super nach dem Eintopf von gestern. Leider gab es für viele nur Chicken Wing  . Manch einer Jugendherberge ist glaub ich gar nicht bewusst, was für Unmengen Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren alles so verdrücken können, v.a. bei so viel Sport. Und gegen 22:15 Uhr herrschte dann endlich Ruhe.

Donnerstag, 12.04.12:

Der erste Teil des Tages lief mal wieder ganz nach unserem Motto: Sleep – Swim – Eat – Repeat. Die beiden Wassereinheiten konnten heute wieder alle bestreiten und der erste Tiefpunkt war somit überstanden.

Auf Grund des weit verbreitetem Muskelkaters in den Beinen aller Teilnehmer (inklusive Trainer) vom täglich mehrfahren Bergauf- und Bergabgehen, haben wir beschlossen die Athletikeinheit vor Ort und nicht in der Turnhalle durchzuführen. Vielleicht gibt es ja somit auch weniger Verletzungsrisiko  . Diese war für 16:30 Uhr angesetzt, warum muss es bitte um 16:15 Uhr anfangen zu schütten??? Naja kurzerhand umgeplant, versuchten wir mal die Koordination der LK 2 mit einem Luftballon zu testen. Wer genaueres über diese Testserie wissen möchte darf sich gerne die DVD anfordern. Eins jedoch vorweg, ist richtig schön zum Lachen  .

Zum Abendessen gab es heute Schnitzel mit Kartoffelgratin, es war genug für alle da, essen konnte man es auch. Auf Grund des nassen Wetters mussten sich den restlichen Abend leider alle drin aufhalten und somit wurde die Zeit mit Pokerspielen, illegalen Glücksspielen (nähere Infos bei Alex  ) sowie verstecken von Weckern und Überlegen von Kontern verbracht. Die halbe Stunde regenfrei wurde dann auch noch zum Fussballspielen verwendet. Und gegen 21:20 Uhr wollten die ersten sogar schon ins Bett, gegen 22:00 Uhr gingen dann alle Lichter aus.

Freitag, 13.04.12:

Die erste Hälfte des Tages gestaltete sich ähnlich wie die letzten, um sechs Uhr aufstehen, ab ins Wasser, dann frühstücken, zwei Stunden relaxen und dann wieder ins Wasser. Und danach gab es die Sensation. Zu 95% wartet man nach dem Training auf die Mädels … doch kaum heißt es wir gehen heute Mittag in die Stadt zum Shoppen … siehe da, sie kommen fast schon rausgestürmt aus dem Schwimmbad und legen nen Sprint zur Jugendherberge hin weil „sie müssen sich noch fertig machen“  .

In der Stadt angekommen, wird die Meute freigelassen, was auch uns Trainern mal ganz gut tat. Zum Abschluss sind wir in der Brauerei „Alt Gießen“ noch gemeinsam Pizza essen gewesen, was doch deutlich angenehmer war wie das Jugendherbergsessen  .

Zurück in der Jugendherberge heißt es auch schon Sachen packen, Zimmer fegen, Müll rausbringen und 1 Kg Haribos vernichten. Nun haben wir 22:30 Uhr und es herrscht Ruhe, sie wissen ja auch alle dass morgen der Wecker bereits um fünf klingelt.

Samstag, 14.04.12:

05:00 Uhr der Wecker klingelt, so wird man auch am letzten Tag nochmal an das Motto erinnert … nicht dass man das vielleicht vergisst  . Ein letztes mal den Berg runter zum Bad und sich ins kühle Nass stürzen. Die „arme“ LK 2 musste sich sogar noch einem 30 Minuten-Test unterziehen, den sie jedoch mit Bravour meisterten.

Zum Abschluss gab es für alle zusammen noch eine 8 x 50m Freistilstaffel. An den Start gingen drei Teams, Team 1 die Schlabberbadelatscheträger, Team 2 die Knollis und Team 3 die Bauchschrubber. Als Sieger ging Team 3 die Bauchschrubber hervor.

Anschließend wurde noch gefrühstückt, die Zimmer geräumt und alle freuten sich wieder auf zu Hause.

Insgesamt war es eine super Woche, zwar anstrengend, für die Kids wie auch für die Trainer aber es besteht jederzeit Wiederholungsbedarf  .